Kruse

Kruse
Kruse,
 
1) Hinrich, niederdeutscher Schriftsteller, * Toftlund (bei Hadersleben) 27. 12. 1916, ✝ Braak (bei Neumünster) 16. 7. 1994; trug nach dem Zweiten Weltkrieg entscheidend zur Erneuerung der niederdeutschen Literatur bei: mit mehrschichtigen Kurzgeschichten (»Weg un Ümweg«, 1958, u. a.), inhaltlich und formal anspruchsvollen Hörspielen (»Töven op wat«, 1959; »Dat Andenken«, 1963; »De Bischof von Meckelnborg«, 1964) und Lyrik (»Mitlopen«, 1961; »Dat Gleis«, 1967). Wesentlicher Motiv für Kruses Werk war die Auseinandersetzung mit Krieg und Nationalsozialismus.
 
 
J. Schütt: Zeitkritik in der niederdt. Lit. der Gegenwart. Studien zum Werk H. K.s (1974).
 
 2) Käthe, geborene Simon, Kunsthandwerkerin, * Breslau 17. 9. 1883, ✝ Murnau am Staffelsee 19. 7. 1968; Ȋ mit 4), Mutter von 5); begann als Schauspielerin und schuf seit 1902 in ihrer Werkstatt in Bad Kösen individuell gestaltete Puppen aus Stoff, seit 1933 auch Schaufensterfiguren; die Firma befindet sich seit 1951 in Donauwörth. Sie schrieb die Autobiographie »Das große Puppenspiel« (1951).
 
 
S. Reinelt: K. K. Leben u. Werk (21988);
 
K.-K.-Puppen, bearb. v. A. u. B. Wagner (1993);
 
K. K. Die frühen Jahre, bearb. v. S. Reinelt (1994).
 
 3) Martin, evangelischer Theologe,* Lauenberg (heute zu Dassel) 21. 4. 1929; war 1970-76 Landessuperintendent der Evangelisch-Lutherischen. Landeskirche Hannovers für den Sprengel Stade und ab 1976 Bischof der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg für den Bereich Berlin (West); am 1. 10. 1991 wurde er (bis zu seinem Ruhestand April 1994) Bischof der rechtlich wieder vereinigten Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg, nachdem der Bischof der Ostregion Gottfried Forck (* 1923, ✝ 1996) in den Ruhestand getreten war. Ab 1973 war er Mitglied der Synode der EKD und von 1985 bis November 1991 Vorsitzender des Rates der EKD.
 
 4) Max, Bildhauer und Bühnenbildner, * Berlin 14. 4. 1854, ✝ Bad Kösen 26. 10. 1942; Ȋ mit 2); wurde bekannt durch die 1881 modellierte und 1884 in Bronze gegossene Statue »Der Siegesbote von Marathon«. Seine Werke (v. a. Porträtbüsten in Holz und Marmor) folgen teils neubarocken, teils neoklassizistischen Tendenzen. Als Bühnenbildner verwendete Kruse als Erster den Rundhorizont.
 
Schrift: Ein Weg zur neuen Form (1925).
 
 5) Max, Schriftsteller, * Bad Kösen 19. 11. 1921, Sohn von 2) und 4); schreibt erfolgreiche Kinderbücher, die v. a. durch die (Fernseh-)Inszenierungen der »Augsburger Puppenkiste« bekannt wurden (»Urmel aus dem Eis«, 1969; »Don Blech und der goldene Junker«, 1971; beide mit Fortsetzungen). Auch autobiographische Werke (»Die versunkene Zeit. Bilder einer Kindheit im Käthe-Kruse-Haus«, 1983).

Universal-Lexikon. 2012.

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